Seit der ersten Förderperiode setzt sich der Sonderforschungsbereich mit verschiedenen Programmen zur Förderung der Gleichstellung ein. Dazu gehören Angebote zur Vereinbarung von Beruf und Familie ebenso wie Mentoringprogramme oder spezifische Weiterbildungsangebote. Erfolgreiche Karrierewege von Projektleiterinnen dienen als Vorbilder für andere junge Nachwuchswissenschaftlerinnen. Mit dem Mädchen und Technik Kongress soll bereits bei Schülerinnen die Experimentierlust und die Freude an technischen Fächern geweckt werden. Diese Maßnahmen zeigen Erfolge und schaffen ein Bewusstsein.
Die Unterschiede bestehen jedoch weiterhin. Die Forschung zu geschlechtsspezifischen Differenzen hat etwa ungleiche Anteile beim Einkommen und in der Forschungsförderung in MINT-Fächern wiederholt bestätigt. Die meisten Studien beruhen dabei auf quantitativen Querschnittsanalysen, die nicht erklären können, wie geschlechtsspezifischen Benachteiligungen ursächlich entstehen beziehungsweise was ihre Gründe sind. Woran liegt es, dass weniger Frauen als Männer Ingenieurin werden wollen?
Hier setzt ein Forschungsvorhaben des Instituts für Soziologie und des Leibniz Forschungszentrum Wissenschaft und Gesellschaft der Leibniz Universität an. Am Beispiel mehrerer Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster sollen unter der Leitung von Prof. Eva Barlösius und PD Axel Philipps
- typische wissenschaftliche und forschungsnahe Werdegänge aufgezeigt,
- geschlechts- und familienspezifische Barrieren identifiziert und Vorschläge für ihren Abbau entwickelt und
- Maßnahmen zur Förderung von Nachwuchskräften in der Wissenschaft ausgearbeitet werden.
Neben dem Sonderforschungsbereich 871 unterstützen die Sonderforschungsbereiche 1153 (Tailored Forming) und 1368 (Sauerstoffreie Produktion), sowie die Exzellenzcluster PhoenixD, QuantumFrontiers, Hearing4all an der Leibniz Universität und SE²A - Sustainable and Energy-Efficient Aviation an der TU Braunschweig inhaltlich und finanziell.