Motivation und Zielsetzung
Die Rekonturierung von Fanblades ist ein wichtiger Teilprozess bei der Reparatur von Flugzeugtriebwerken. Bei der Nutzung von automatisierten Rekonturierungsprozessen bei gleichzeitig hohen Varianzen in der Ausgangsgestalt weisen die Fanblades nach der Bearbeitung geometrische Fehler auf. Hierdurch verschlechtert sich die Aerodynamik des Fanblades, was zu einer verringerten Leistung und Effektivität des Gesamttriebwerks führt. Das Ziel in diesem Projekt ist daher die Überführung der Methoden aus dem Teilprojekt C1 auf den Rekonturierungsprozess der Vorderkante von Fan Blades unter Berücksichtigung spezifischer geometrischer Zielkriterien. Um dieses Ziel zu erreichen wird zuerst der aktuelle Rekonturierungsprozess beim Anwendungspartner MTU analysiert. Anschließend werden die Ergebnisse dazu genutzt, die Methoden aus dem Teilprojekt C1 für den Anwendungsfall zu übertragen und so eine individuelle Anpassung des Prozesses vorzunehmen mit dem Ziel für jede Fanblade eine optimale Vorderkantengeometrie zu erreichen. Zum Abschluss erfolgt die Erforschung der neuen Methode und eine abschließende Technologiebewertung.
Ergebnisse
Bisher wurde der Rekonturierungsprozess bei MTU untersucht und die Datenstruktur des automatisierten Prozesses analysiert. Die erzeugten Laserscandaten konnten ausgelesen und nutzbar verknüpft werden. Mithilfe dieser Daten konnten erste geometrische Simulationen durchgeführt und ausgewertet werden. Dabei wurden Teilbereiche des Systems identifiziert, die sich stark auf die Messgenauigkeit und die resultierende Maßhaltigkeit auswirken. Des Weiteren wurden bei der Analyse des Prozesses weitere Potenziale zur Verbesserung (z. B. Steuerung des Zeitspanvolumens, Betrachtung der Schnittbedingungen beim oberflächenbildenden Schnitt, etc.) identifiziert.
Aktuelle Arbeiten und Ausblick
Derzeit werden Methoden untersucht, die die Nutzbarkeit der automatisiert erzeugten Laserscandaten der Fanblade erhöhen sollen. Um den Einfluss verschiedener Bearbeitungsstrategien auf Gestalt und Oberfläche wissenschaftlich zu untersuchen, wird derzeit ein Analogieprozess entwickelt, der den Rekonturierungsprozess unter Laborbedingungen nachbildet um darauf basierend Einflüsse des plastischen Materialabtrags zu identifizieren. Im weiteren Verlauf ist eine Übertragung von Teilaspekten des Planungsalgorithmus des Teilprojekts C1 auf den vorliegenden Anwendungsfall vorgesehen. Hierzu zählt insbesondere die Methodik zur Störgeometrieabhängigen 5-Achsbahnplanung. Die resultierenden Erkenntnisse aus dem Transferprojekt werden über die Laufzeit an themenbezogene Teilprojekte aus dem SFB 871 zurückgespiegelt. Neben dem TP C1 zählen hierzu auch die TP B2 (Geschickte Reparaturzelle), A2 (Multiskalen-Geometrieerfassung), B3 (Verluste komplexer Oberflächenstrukturen), C2 (Schnelle Prüfung komplexer Geometrien) und D6 (Wechselwirkung und Gesamtsystemverhalten).
Verantwortliches Institut
Das Projekt wird verantwortet durch das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen.
Teilprojektleiter
30823 Garbsen
Mitarbeiter
30823 Garbsen
30823 Garbsen